Herzen entwaffnen

Für eine Kultur des guten Willens und des Friedens, geboren in JESUS

Quelle: Zeitschrift JESUS KOMMT!, Ausgabe 157, März 2022.

Die Welt steht vor enormen Herausforderungen – geopolitischen Spannungen, Ausbruch von Kriegen, atomaren Bedrohungen, die Covid-19-Pandemie, verschiedene Naturkatastrophen – die alle Menschen erschüttern und sie vor lauter Schmerz weinen lassen. Deshalb widmet der Journalist Paiva Netto, Vorsitzender und Prediger der Religion Gottes, Christi und des Heiligen Geistes, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, diese Seiten mit fundierten Analysen über die Notwendigkeit, den Frieden auf einem unzerstörbaren Fundament zu errichten,  das keinen Zugeständnissen oder menschlichen Unwägbarkeiten unterliegt: dem Ökumenischen Jesus, dem Herrn des Friedens. Es sind Worte aus bedeutenden Artikeln, die Paiva Netto im Laufe der Jahrzehnte niedergeschrieben hat und die unter großer Beachtung in der brasilianischen und internationalen Presse, in Veröffentlichungen der LGW für die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) und in Büchern, die zu Bestsellern wurden, verbreitet wurden. Sie könnten zu keinem besseren Zeitpunkt als jetzt kommen, um die leidgeprüfte Seele zu wärmen und sie mit offenen Armen zu empfangen, die Tränen zu trocknen und neue Kraft zu schöpfen, damit wir im verwirklichten Glauben weiter für eine gerechtere, solidarischere und friedlichere Zukunft kämpfen können, in der Gewissheit, dass uns der Himmlische Vater auch in den schlimmsten Qualen beisteht..

Viel Freude bei der Lektüre!

Die Herausgeber

Reprodução JEC

„Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.“
(1. Petrus, 3:11)

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Petrus

Leider ist die Entwicklung des Planeten von ständigem Blutvergießen geprägt. Wir leben ständig in der unmittelbaren Gefahr von neuen bewaffneten Konflikten, die immer beängstigendere Ausmaße annehmen. Das beobachten wir überall, insbesondere jetzt beim Kriegsausbruch in Europa. So viele haben es bereits gesagt: „Im Krieg gibt es keine Gewinner.“ Deshalb ist es unbedingt notwendig, über die Bedeutung des Friedens zu sprechen. Denn schließlich ist der Weg der LBV der Frieden.

Jesus, der Schmerz und der Ursprung Seiner Autorität – Die Kraft Christi in uns

Beim erneuten Lesen meines Buches Jesus, der Schmerz und der Ursprung Seiner Autorität – Die Kraft Christi in uns (2014), habe ich einige bescheidene Hinweise gefunden, mit denen ich Sie, die Sie dies lesen, gerne zum Nachdenken anregen möchte.

Arquivo BV

André Rebouças

Zu unser aller Unglück haben die Völker ihre Wahrnehmung noch nicht darauf eingestellt, erkennen zu können, dass die wahrhaftige Harmonie im aufgeklärten Inneren einer jeden Kreatur, mit spirituellem Wissen, Großzügigkeit und Gerechtigkeit beginnt. Wie ich bei anderen Gelegenheiten immer wieder feststelle, und auch noch anderweitig kommentieren werde, wird so Wohlstand geschaffen. Die Ruhe und Gelassenheit, die der Himmlische Vater, die Himmlische Mutter ausstrahlt – von allen Seiten ohne Extremismus gesehen und als der Initiator der Ökumenischen Brüderlichkeit anerkannt – ist in keinem Falle mit den frustrierten Verfahren und ineffizienten Vereinbarungen unserer Geschichte vergleichbar. Der brasilianische Ingenieur und Verfechter der Abschaffung der Sklaverei André Rebouças (1838-1898) übertrug die Trägheit ausschließlich menschlicher Perspektiven in eine Metapher: „(...) Der bewaffnete Frieden steht zum Krieg wie die chronischen Krankheiten zu den akuten; wie ein hartnäckiges Fieber zu Typhus. All diese Krankheiten töten und löschen die Völker aus; es ist allein eine Frage der Zeit.“ (Die Hervorhebung ist von mir.) 

Den Frieden unbewaffnet und von der brüderlichen Unterweisung aller Nationen ausgehend zu erleben, ist für das Überleben der Völker unumgänglich. Aber dazu ist es zunächst notwendig, die Herzen zu entwaffnen und den gesunden Menschenverstand zu bewahren, so wie ich dies vor der Menge dicht gedrängt stehender junger Leute aller Altersgruppen hervorgehoben habe, die mir im September 1983 in Jundiaí/SP, Brasilien zuhörten, und später in einem Artikel am 30. November 1986 in der Tageszeitung Folha de São Paulo veröffentlichte. Wie ich bereits damals sagen konnte, geht die eigentliche Gefahr nicht nur von den Waffen aus, sondern auch von den Gehirnen, die diese Waffen entwickeln; und die regional und weltweit die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie eingesetzt werden, und von den Fingern, die die Knöpfe und den Abzug letztendlich drücken.

Waffen allein bewirken noch nichts und entstehen auch nicht durch „Spontanzeugung“. Sie sind dennoch gefährlich, selbst dann, wenn sie in Bunkern gelagert werden. Sie können explodieren und rosten und so die Umwelt verschmutzen. Sie sind die Wirkung der Ursache, die Konsequenz, wenn sich ein menschliches Wesen von Gott entfernt – von der Causa Causarum*1  –  welche die Liebe ist (Erster Brief des Johannes, 4:16). Wir selbst sind, wenn wir uns vom Guten abgewandt haben, die wahren Atombomben, die bakteriologischen und chemischen Waffen, die Kanonen und Gewehre, solange wir den Weisungen der Brüderlichkeit, der Solidarität, der Großzügigkeit und Gerechtigkeit von Christus, dem allmächtigen Herrn dieser Welt,  zuwiderhandeln.

An dem Tag, an dem ein Mensch, der mit Weisheit umerzogen wurde, nicht mehr genügend Hass in sich trägt, um todbringende mentale und physische Artefakte abzufeuern, verlieren diese all ihre schreckliche Bedeutung und überhaupt den Grund zu „existieren“. Und werden dann auch nicht mehr hergestellt werden.

Es ist notwendig, den Sprengstoff zu entschärfen, den Groll zu beenden, der beharrlich in den Herzen der Menschen wohnt.

Jesus – der Fürst des Friedens

Dies ist die große Botschaft der Religion des Dritten Jahrtausends, die von Christus, dem Friedensfürsten, inspiriert ist: mit einer Kraft, die größer ist als der Hass, den Zorn zu entwaffnen, der Waffen abfeuert. Es ist ein Werk von umfassender Erziehung, mehr noch, der Umerziehung. Und diese machtvolle Energie, das ist die brüderliche Liebe – aber nicht die immer noch in ihren Anfängen befindliche Liebe der Menschen , sondern die Liebe Gottes von der wir alle uns nähren müssen. Wir halten das mächtigste Werkzeug der Welt in unseren Händen. Und nur dieses ist in der Lage, all die verschiedenen Arten von Krieg zu verhindern, die zuallererst aus der Seele des lebendigen Wesens erwachsen, wenn diese erkrankt ist.

Die Menschen sprechen im Radio, im Fernsehen, in der Presse und im Internet über das Problem der Gewalt und sind zunehmend ratlos, weil sie trotz vieler brillanter Theorien keine Lösung finden, um der Gewalt ein Ende zu bereiten. Im Allgemeinen sucht man sie in der Ferne und auf verschlungenen Wegen. Sie ist aber nicht weit entfernt; sie ist ganz nahe in uns selbst: Es ist Gott!

„(…) Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Evangelium Jesu nach Lukas, 17:21)

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Alziro Zarur

Wir sollten immer wieder betonen: Gott ist Liebe!“ (Erster Brief Johannes, 4:8). Nicht die banalisierte Liebe, sondern die Kraft, die die Universen bewegt. Bedauerlicherweise  glaubt die überwiegende Mehrheit der sogenannten Mächtigen dieser Welt immer noch nicht ganz daran und versucht vergeblich, diese Tatsache zu relativieren. Sie sind die sogenannten „Besitzer der Wahrheit“. Allerdings wird „der nächste und letzte Weltuntergang die Mentalität der Nationen und ihrer Herrscher verändern“, so garantierte es Alziro Zarur (1914-1979). Und ich bitte um die Erlaubnis, noch hinzufügen zu dürfen: überlebende Herrscher.

Wie im bitteren Kapitel 16, im Vers 16, des Buches der Offenbarung – der Apokalypse – verkündet wird: „Und sie versammelten sich an einem Ort, der auf Hebräisch Armageddon heißt.“

(Armageddon ist ein Ort, an dem sich die Könige, Fürsten und Herrscher zur Entscheidungsschlacht versammeln).

Zum Lobe des Friedens

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Rui Barbosa

Wenn es uns in diesen dunklen Zeiten, die die Menschheit gerade durchlebt – wie ich in meinem Artikel „Zum Lobe des Friedens“ dargelegt habe – nicht gelingt, den Dritten Weltkrieg zu verhindern, der die Früchte einer Jahrtausende währenden Saat an menschlichem Wahnsinn darstellt, dann wollen wir zumindest nicht die Reue verspüren, nicht das Mögliche wie auch das Unmögliche getan zu haben, um die Welt an den Frieden Gottes zu gemahnen. Auf alle erdenkliche Weise wenden wir uns schon seit Langem gegen das lateinische Sprichwort: „Wenn du den Frieden willst, dann bereite dich auf den Krieg vor.“ („Si vis pacem, para bellum“), verkündigt der Geist, der Rui Barbosa (1849-1923) inspirierte, der mutige „Adler von Den Haag“, als er sagte: „Wenn du den Frieden willst, dann bereite dich auf den Frieden vor.“

Wenn ich in meinem Buch Reflexionen und Gedanken – Die Dialektik des Guten Willens (1987) über den Frieden spreche, um dessen Erhalt sich die Menschen so sehr sorgen, – über deren Köpfen immer öfter das sprichwörtliche „Damoklesschwert“ schwebt – denke ich, dass in einer Zukunft, die wir Bürger, Geistliche und Angehörige des Militärs mit gesundem Menschenverstand herbeisehnen, der Frieden nicht mehr unter der Drohung von Atombomben oder von rollenden Panzerketten,  dem Grollen der Kanonen über den Leichenhaufen oder den Unmengen an Witwen und Waisen hergestellt wird; ja, nicht einmal durch die grandiosen Errungenschaften des materiellen Fortschritts ohne Gott. Das heißt, ohne den dazugehörigen ethischen, moralischen und spirituellen Fortschritt. Auf dem Weg der Liebe, oder, wenn Sie es vorziehen, des Schmerzes, wird der Mensch entdecken, dass nicht allein Sex, oder Magen und Intellekt zählen, was ihn darauf beschränken würde diese als die alleinige Realität der Welt anzusehen. In ihm steckt der ewige Geist, der von anderen Leben und anderen Welten zu ihm spricht, auf dessen Suche er sich, durch Intuition oder durch Vernunft, befindet. Der Frieden der Menschen ist, sogar heute noch, der Frieden der Wölfe und der einiger leichtsinniger Verrückter, die die Völker der Erde anführen.

Der Frieden, der wahrhaftige Frieden,  entsteht zuerst aus dem reinen Herzen des Menschen. Und nur der ökumenische Jesus allein kann das Herz der Menschheit von allem Hass befreien. Denn Jesus ist der Herr des Friedens. Und Er selbst bestätigt, woran Alziro Zarur uns so oft erinnerte: „Ich bin der Baum, ihr seid die Zweige; denn ohne mich könnt ihr nichts vollbringen. Euer Herz lasse sich weder verwirren noch erschrecken. Ich werde mit euch sein, alle Tage bis an das Ende der Welt. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen. Ich gebe euch ein Neues Gebot: Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Evangelium Jesu nach Johannes 15:5, 14:18, 13:34 und 35 und 15:13).

Ein anderes Paradigma

Es muss ein Paradigma für den Frieden geben. Welches? Die Regierenden der Welt? In der heutigen Zeit jedoch, während sie darüber debattieren, rüsten sie ihre Länder auf. „Quosque tandem, Catilina, abutere patientia nostra?“ („Wie lange noch, Catilina, wirst du unsere Geduld missbrauchen?“)

Wie wäre es dieses neue Paradigma einmal auszuprobieren?

Frieden: das persönliche Werk Jesu

Alziro Zarur schrieb im 20. Biblischen Schlüssel der Triumphalen Rückkehr Jesu, des Oberhauptes des Planeten: „Kein Mensch, keine noch so starke Gruppe, kein Volk, keine Supermacht, weder Kommunist noch Kapitalist, können den Frieden auf Erden bringen. Dies ist das persönliche und nicht übertragbare Werk Jesu. Nur Christus besitzt die Macht – im Himmel und auf Erden – dieses Wunder zu vollbringen.“

Tela: Heinrich Tischbein (1722-1789)

Die Religion des Dritten Jahrtausends hat in aller Bescheidenheit einen Vorschlag zu machen: Die Menschheit will in Frieden leben? Dann lassen Sie sich inspirieren und leben Sie nach den Lehren Unseres Herrn Jesus Christus, welcher der Herr des Friedens ist, indem er sagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann, gebe ich euch. euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Evangelium nach Johannes 14:27 und 1, und Matthäus 28:20).

Dies bedeutet: Diesen Frieden gibt es wirklich, er ist keine Utopie. Ihn zu verleugnen heißt Jesus verleugnen und die Zivilisation zu verachten. Es ist die Aufgabe des Menschen, ihn zu finden, solange noch Zeit ist.

Gottes Frieden mag den Miesmachern als etwas weit Entferntes, Schönes erscheinen … Diese Kluft zu überwinden, das aber liegt allein an uns. Wir sollten nicht aufhören, sie zu suchen, nur weil wir glauben, sie sei weit entfernt. Im Gegenteil, lasst uns für den Frieden arbeiten – jetzt sofort! Die größten Herausforderungen stellen sich als unsere besten Freunde heraus, denn sie verhindern, dass wir vom Leben ablassen. Lasst uns also voranschreiten, denn Gott ist allgegenwärtig!

Wir alle sind zutiefst besorgt über die Grausamkeiten, die auf der Welt um sich greifen. Wir suchen nach einer Lösung, um wenigstens die Gewalt zu verringern, die es schafft, aus den verborgenen Ecken dunkler Nächte auf die Straßen und in die Häuser hervorzukriechen, denn sie hat sich der Seelen bemächtigt. Heute wächst jedoch die Einsicht, dass Gewalt nicht allein ein Problem der Politik und der Polizei ist, sondern auch und vor allen Dingen eine Herausforderung für uns, die Gesellschaft, darstellt. Wenn die Gewalt aus der dunklen Nacht ans Tageslicht kommt, dann deshalb, weil sie tief im Innersten der Kreaturen wohnt. Da sie in den Seelen und Herzen der Menschen gegenwärtig ist, wird die Gewalt immer dort anzutreffen sein, wo sich die Menschen aufhalten. Ich betone nochmals: Man muss den Sprengstoff entschärfen, der in den Herzen der Menschen verborgen ist.

(...)

Eintracht in der Welt schaffen

In der Zeitschrift Globalisierung der Brüderlichen Liebe (auf Portugiesisch, Englisch, Französisch, Esperanto, Deutsch, Spanisch und Italienisch) – die von der Legion des Guten Willens an die Staatsoberhäupter und die Delegationen überreicht wurde, die 2007 am High-Level Segment am Sitz der Vereinten Nationen in Genf (Schweiz) teilnahmen – präsentiere ich einen bemerkenswerten Auszug aus meinem Buch Reflexionen der Seele (2003), der der Präambel der Verfassung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) entnommen ist, die am 16. November 1945 angenommen wurde, um zu verdeutlichen, dass ein anderer Weg für die Menschheit jener der Zerstörung sein wird: „Wenn Kriege in den Köpfen der Menschen entstehen, dann müssen die Bollwerke des Friedens auch in den Köpfen der Menschen errichtet werden.“

Es ist unerlässlich, die Vorschläge und Aktionen eines authentischen Verständnisses hervorzuheben. Ein gegensätzlicher Weg für die Völker wäre eine bittere Medizin. Und genau deswegen sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben. Lassen Sie uns beharrlich „für eine bessere Welt und eine glücklichere Menschheit“ eintreten. Dies ist die Hinführung zum Erfolg. Und es handelt sich dabei nicht um ein einfältiges Argument. 

Der Ökumenismus – ein mächtiges Instrument zur Befriedung der Völker

Frieden unter den Völkern ist, wie ich in Jesus und die Bürgerschaft des Geistes (2001) festgehalten habe, immer noch gleichbedeutend mit Hinterlist und Misstrauen. Der Mensch wird erst dann Frieden finden, wenn Solidarität und Brüderlichkeit – die letzte und vergessene Bastion*2 der Französischen Revolution – in seinem Herzen wohnen.

Es ist also dringend notwendig, dass der Mensch, gerade dann, wenn es um dessen unmittelbares Überleben geht, den Frieden nicht nur predigt, sondern er sich in diesen selbst verwandelt. Wenn wir diesen natürlichen Zustand eines Bürgers des Geistes leben, so können wir mit Jesus sagen: „Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Evangelium nach Johannes, 16:33).

Deshalb ist der Ökumenismus ein wahrhaft mächtiges Instrument des Friedens auf einem Planeten, auf dem jeder Dilettant einen Krieg vom Zaun brechen kann.

Jesus lehrte: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen“ (Evangelium nach Matthäus, 5:9).

Ich möchte eine aufschlussreiche Beobachtung zitieren, die in meinen Artikel „Die Dynamik des Friedens“ eingeflossen ist, den ich im August 2000 den Teilnehmern des Weltfriedensgipfels zur Jahrtausendwende am Sitz der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) in New York, USA, gewidmet habe:

Wann immer Sie das Wort „Ökumene“ in meinen Schriften lesen oder in meinen Vorträgen hören, bedenken Sie bitte die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes. Etymologisch gesehen bedeutet das Wort „ökumenisch“ – vom griechischen Wort oikoumenikós abgeleitet – „die ganze bewohnte Erde umfassend“ oder „von weltweiter Tragweite oder Anwendbarkeit; universal“. Wir verwenden dieses Wort  häufig, da es keinen echten Weltfrieden geben wird, solange er nicht allen Erdbewohnern zugetragen wurde, unabhängig von Religion, Weltanschauung, Wissenschaft, Politik, Philosophie, Kunst, Sport und so weiter. In diesen globalen Zeiten ist der eingeschränkte Frieden mehr denn je ein ständiger Aufruf zu neuen Konflikten.

Hindernisse überwinden

Alziro Zarur versicherte, „Wer Gott liebt, liebt in Wahrheit seinen Nächsten, unabhängig von dessen Religion oder Religionslosigkeit.“

Und mit seiner Erlaubnis würde ich hinzufügen: ethnische Herkunft, Hautfarbe, Nationalität, Kultur usw.

Und ein guter Dialog ist grundlegend wichtig für die Ausübung von Demokratie, die das Regierungssystem der Verantwortung ist.

Verantwortungsvoller Aufbau von Frieden

Ich möchte auf ein Argument zurückgreifen, das ich auf einer Vorlesung über „Die Apokalypse Jesu für die im Herzen Einfachen“ vorgestellt habe, das auch für all jene gilt, die vielleicht denken, dass der verantwortungsvolle Aufbau des Friedens ein Ding der Unmöglichkeit sei. (…) Ist dies nun eine Utopie? Nun ja, alles, was heute als Fortschritt angesehen wird, wurde vor noch nicht allzu langer Zeit als Wahnvorstellung betrachtet.

Wenn viel mehr in Bildung, Unterricht, Kultur und Ernährung investiert würde, von Höherer Spiritualität erleuchtet, würden sich die Menschen dieser Erde einer besseren Gesundheit, und damit auch einer besseren spirituellen, moralischen, mentalen und körperlichen Befähigung für das Leben und die Arbeit erfreuen. Dann würde auch weniger für die Sicherheit ausgegeben werden. „Ah, das ist aber eine Anstrengung über Jahre hinweg!“ Ja genau, und deshalb lasst uns keine Zeit verlieren! Andernfalls könnten die zivilisatorischen Errungenschaften dieser Welt, die unterzugehen drohen, der Ernüchterung weichen, die dann die gesamte Erdbevölkerung erfassen wird. Wir können es uns einfach nicht erlauben, dass so etwas geschieht.

Vor allen Dingen muss die Wahrhaftige Brüderlichkeit regieren, von der Alziro Zarur, der viel vermisste Gründer der Legion des Guten Willens, in seinem gleichnamigen Gedicht gesprochen hat. Diese Brüderlichkeit ist in der Lage, Gegner zusammenzubringen und aus ihren Widersprüchen Auswege für die Probleme zu finden, die der Menschheit die Luft abschnüren, denn, und ich wiederhole es immer wieder gerne, in der Tat gibt es so vieles, was man voneinander lernen kann.

Das blaue Herz, das für das Zusammenwachsen der Völker schlägt

Es lohnt sich, an die Worte zu erinnern, aus denen sich das blaue Herz der LGW zusammensetzt, mit seinen 34 Gliedern der universellen Solidarität, die die Zahl des biblischen Verses darstellen, in dem der Oberste Auftrag Christi (die Frohe Botschaft nach Johannes, 13:34) zutage tritt – „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ Es ist der gesegnete Gesang einer Schar von Engeln im Himmel, die unisono die erste sichtbare Ankunft des Obersten Herrschers des Planeten Erde ankündigen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Männern [und Frauen, Jugendlichen, Kindern und Geistern, gesegneten Seelen] des Guten Willens Gottes“ (Evangelium nach Lukas, 2,14).

Möge der Friede Gottes jetzt und immerdar im Herzen eines jeden sein!
Wer auf Jesus vertraut, der verschwendet keine Zeit, denn Er ist der Große Freund, der einen Freund nicht auf halbem Weg im Stich lässt!
Je näher wir Jesus sind, desto weiter sind wir von den Schwierigkeiten entfernt!
Lang lebe Jesus in unseren Herzen und für immer!

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*1 Causa Causarum – lateinischer Ausdruck für die Ursache der Ursachen – in diesem Fall Gott.
*2 Die drei Säulen der Französischen Revolution (1789) – Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

José de Paiva Netto ist Schriftsteller, Journalist, Rundfunksprecher, Komponist und Dichter. Er ist Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW) und aktives Mitglied der Brasilianischen Pressevereinigung (ABI), der Brasilianischen Vereinigung der Internationalen Presse (ABI-Inter). Er ist der Nationalen Föderation der Journalisten (Fenaj) angeschlossen, der International Federation of Journalists (IFJ), dem Verband für Berufsjournalisten im Bundesland Rio de Janeiro, dem Schriftstellerverband von Rio de Janeiro, dem Verband der Rundfunksprecher im Bundesland Rio de Janeiro, sowie der Brasilianischen Union der Komponisten (UBC). Gleichfalls ist er Mitglied der Akademie für Literatur Zentralbrasiliens. Er ist internationaler Referenzautor für die Verteidigung der Menschenrechte und für die Konzeptualisierung und Verteidigung der Sache der Bürgerschaft und Ökumenischer Spiritualität, die, nach seiner Auffassung, „die Grundlage der großzügigsten Werte darstellen, die aus der Seele erwachsen, der Wohnstatt der von Intuition erleuchteten Emotionen und Reflexionen, der Umgebung die all das umfasst, was den vulgären Bereich der Materie überschreitet und aus der sublimierten menschlichen Sensibilität entstammt, wie beispielsweise Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Ethik, Rechtschaffenheit, Großzügigkeit und die Brüderliche Liebe.“