Den Isisschleier zerreißen

In dieser Ausgabe stellt euch, Leserinnen und Leser der Zeitschrift BOA VONTADE (GUTER WILLE), der Schriftsteller Paiva Netto mit Exklusivität Passagen aus dem Kapitel XXII seines Werkes Das Kapital Gottes vor.

Angenehme Lektüre!

Es ist die Stunde der großen Vereinigung zwischen Vernunft und Glauben gekommen, damit sich endgültig die Türen der erleuchteten Kenntnis für die edelsten Werte des Geistes öffnen.

Jahrzehnte lang habe ich in meinen improvisierten Vorträgen in Radio und Fernsehen behauptet, dass kritische, jedoch ernste, mit Effekt wissenschaftliche Geister schlechthin bescheiden (einfachen Herzens*2) sind, weil sie wissen, dass es keine Herren der Wahrheit gibt. Aus diesem Grund habe ich in der Zeitschrift LBV Nr. 16 vom Dezember 1990 veröffentlicht, dass "es außerdem etwas gibt, das mit Bescheidenheit zu entdecken und zu untersuchen ist, d.h., ohne voreingenommene Ideen, soweit diese sich nicht mit der Wissenschaft vermischen".

In Soziologie des Universums habe ich zu der Erwägung gebracht: "Wer sich vor der Weisheit wahrhaftig zur Bescheidenheit bereit erklärt, wird sich von den Einschränkungen der Überheblichkeit befreien". Daher habe ich die Seite "Der Weinberg und die Skepsis" in Die Prophezeiungen ohne Mysterium*3 (Verlag Elevação, 1998) geschrieben, worin ich in Erwägung gezogen habe, dass "die Menschheit unter der Diktatur ihrer eigenen kastrierenden Geschöpfe auf den enormen Zweigen gelebt hat, auf denen sie fortschreitet.

"Das Ergebnis ist nicht besser gewesen, man muss sich nur die heiklen sozialen Ungleichheiten ansehen, die in einer 'zivilisierten' Welt gehalten werden. Ein klarer, selbstmörderischer Trend. Eines Tages kann das Haus einfallen, wie im Karnevalsmarsch von Emilinha Borba gesungen wird.

"Flagrant ist die Notwendigkeit, die Optik des menschlichen schöpferischen Denkens zu erweitern, damit es endlich zum Förderer der großen Befreiung wird, die noch aussteht. Auf welchen Grundlagen?! Auf denen des Geistes, sofern nicht als mittelmäßige Projektion des Geistes betrachtet, soweit es die sublime Erleuchtung ist, die dem Körper Leben verleiht: Sehet da den großen Weinberg, den der Schöpfer der Kreatur anbietet, um sie von der Benommenheit der übermäßigen Skepsis zu befreien. Obwohl eine Dosis davon ausreichend heilsam ist, sofern wir diese Warnung von James Laver (1899 - 1975) einschätzen, früherer Verantwortlicher für die Abteilungen Schnitzarbeit, Zeichnung und Malerei des Museums Victoria und Albert in London zwischen 1938 und 1959:

"- Die absolute Skepsis ist so ungerechtfertigt wie die absolute Leichtgläubigkeit".

Da es diese Konzepte sind, die uns bei der Legion des Guten Willens anregen, die Realisierung des Ständigen Weltforums Geist und Wissenschaft, dessen erste Vollversammlung im Weltparlament der ökumenischen Bruderschaft, das ParlaMundi der Legion des Guten Willens, im Oktober 2000 von großem internationalen Erfolg geprägt wurde. Weil sie angebracht ist, bringe ich die Meinung eines ehrenwerten Vortragenden, des indischen Physikers Amit Goswami, der an der Universität von Oregon, USA, unterrichtet:

- Es gibt in unserem Bewusstsein eine Stelle, auf der wir auf nicht bemerkbare Weise alle wichtigen Entscheidungen über unser Leben treffen. Diese heißt in der Physik Quantenbereich und beherbergt eine unendliche Anzahl an Möglichkeiten. Wenn wir eine Entscheidung treffen, sagen wir, dass wir dabei sind, diese Welle von Möglichkeiten in eine einzige Wahl umzuwandeln. Im Normalzustand können wir nicht auf diesen Bereich zugreifen. Wir benötigen dazu veränderte Bewusstseinszustände wie Meditation, Gebete oder die Ekstase der Heiligen. Hier werden die Heilungen bearbeitet, und alle Künstler schaffen hier ihre Werke.

In einem Augenblick der Besinnung im Jahr 1988 habe ich einige Punkte zu Papier gebracht, die von mir in verschiedenen Medien dargestellt wurden und die ich hier zusammenfasse:

"Der Isisschleier muss zerrissen werden, welcher das menschliche Denken verhüllt und in verschiedenen Fällen sogar das des Geistes außerhalb des Fleisches verdeckt. Die Materie bringt oft die Psyche durcheinander, die mit ihrem Beobachtungsradius auf die Dinge beschränkt bleibt, die sie für einzig reell hält. Auf diesem Feld findet der Kampf statt: Der horizontale Geist leidet hypnotisiert von den physischen Sinnen, verwundert darüber, da er die vielen biologischen Funktionen des Hirns entdeckt, als wenn es außer dem physischen Bereich nichts gäbe; der vertikale Geist, der den Schleier vom Fleisch löst, rückt an die großartigen, von der irdischen, unter verschiedenen Gesichtspunkten noch lebenden Wissenschaft eröffneten Horizonte vor, hypnotisiert von den Dogmen des Materialismus. Da ist es also, dass er - indem er sich kriteriös alten Hindernissen überlagert, wie er so viele andere Jahrhunderte hindurch auslöschte - noch von den scharfsinnigsten Forschern der Erde uneroberte Welten erreicht. Den Demütigen, ob gebildet oder nicht, tun sich Gottes Geheimnisse auf. Für die Einfältigen erklärte Jesus:

"- Es gibt nichts Verdecktes, das nicht offenbart wird; noch Verborgenes, das nicht bekannt wird (Evangelium nach Matthäus, 10:26).

"Man ist gut beraten, wenn man sich an diese Aussage des Arztes und Politikers Dr. Bezerra de Menezes (1831-1900) erinnert:

"- (...) die Wissenschaft geht immer vorwärts, ohne behaupten zu können: ich habe an der Endmarke angeschlagen!".

Daraufhin müssen wir, die Menschheit, laut rufen: "Gott sei Dank", weil wir sonst auf Erden durch fehlenden Ansporn der gesunden Neugierde am Grund des Brunnens, am Ende aller Hoffnung angekommen wären.

Einstein, Wissenschaft und Mystik

Für die geistigen Augen ist nichts unbewegt, tot. Alles rührt sich und hat Leben wie beim unsichtbaren Atom. Der Mystiker spürt dies vorher durch Intuition - die die Intelligenz Gottes ist, die auf die einwirkt, die mit ihm in Einklang treten - was späterhin der rationale Studierende bestätigen wird. Der Gelehrte der Zukunft "wird eine Mischung aus Wissenschaftler und Mystiker sein", nicht mehr wie die aus der Vergangenheit vor dem Vernunftzeitalter, soweit die aufgeklärte, folglich ausgewogene Allianz zwischen diesen beiden Polen der Weisheit besteht: Religion und Wissenschaft. Frei von jeglicher Art von Tabu überwindet er Myriaden von "Geheimnissen", die das Labor herausfordern. Danach kommt dann das Eintauchen des rationalen Geistes in das unmaterialische Unendliche. Sehr zu diesem Zweck die vom mystisch-wissenschaftlichen, in den USA eingebürgerten Deutschjuden Albert Einstein (1879 - 1955):

Die Religion der Zukunft wird eine kosmische Religion sein. Sie muss über einen personalisierten Gott hinausgehen und die Dogmen und die Theologie vermeiden. Indem sie beides, das Natürliche und das Geistige, umfasst, soll sie sich auf einer religiösen Empfindung basieren, die aus der Erfahrung aller natürlichen und geistigen Dinge als eine bedeutsame Einheit hervorgeht.

Physiker empfiehlt den Wissenschaftlern Bescheidenheit

Für die Expansion des Gotteskapitals gibt es keine Grenzen: Das menschliche Wesen mit seinem ewigen Geist. Das war es, was ich in der Botschaft betonte, die ich für Wissenschaft und Glaube auf dem Pfad des Gleichgewichts*4 abgefasst habe, offizielle Zeitschrift der ersten Vollversammlung des ständigen Weltforums Geist und Wissenschaft. In der Veröffentlichung, in der ich ebenfalls den Gesichtspunkt erhabener Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart (Forscher, Religionsführer, Philosophen und Wirtschaftlern unter anderen Berufen) darlege, findet sich eine geniale Erklärung des international ausgezeichneten Physikers und Lehrer am Darmouth College in USA, Marcelo Gleiser, vorgetragen im Verlauf des Programms Ökumenismus, ausgestrahlt vom Weltnetz - dem Fernsehen für Erziehung mit Ökumenischer Spiritualität*5:

- Jeder Wissenschaftler sollte die Bescheidenheit besitzen, den Tatbestand anzunehmen, dass die Wissenschaft Grenzen hat und dass von diesen Grenzen, diesen Fragen her, die nicht erklärt werden können, alle das Recht haben, die Antwort auf die Weise zu suchen, die sie möchten, durch die Vernunft oder den Glauben. Beide tragen dazu bei, dass wir den Menschen besser werden lassen, damit den Personen mehr Menschlichkeit zukommt.

Mit dieser Äußerung kommt der erhabene Lehrer Gleiser dem ökumenischen Denken der Legion des Guten Willens entgegen, die sich seit ihrem Anbeginn zur Überwindung der Grenzen bekennt, die mit raren Ausnahmen in gegenteiligen Lagern außerordentliche Geister halten, die in der Lage sind, die Konzeptionen des Lebens in den verschiedensten Sphären eines ewigen Lernens auf allerhöchste Stufen zu erheben. An dem Tag, da die Wissenschaft entschieden die "End-"linie überschreitet, die nicht durch sie selbst, sondern von einigen Koryphäen ihres Aktionsbereichs angesetzt wurde, indem sie furchtlos über die Reinigungswege des Geistes vorwärts schreiten, kennt die Menschheit keine Hindernisse mehr, um ihr beachtenswertes Ziel einer zivilisierten Zivilisation zu realisieren, sofern all' diese Arbeit einer enormen Reichweite von den Lichtern der Liebe erleuchtet wird. Letztendlich wird sie in der Lage sein, die von selbst außerordentlich gebildeten Menschen erhobenen Hindernisse zu überwinden, wenn sie sich von den Fesseln befreien müssen, die hin und wieder von der herkömmlichen Kultur geschmiedet sind, so nachteilig für die große Bestimmung des wissenschaftlichen und religiösen Schöpfergeistes. Niemand legt die Seele eines freien Mannes in Ketten.

Gott sei Dank hat der bescheidene Beitrag der Legion des Guten Willens zugunsten dieser neuen Zeiten Anerkennung von Namen des Niveaus eines Edgar Mitchell erhalten, nordamerikanischer Lehrer und sechster Mensch, der den Mond betreten hat:

- Es ist mir ein Vergnügen, hier unter euch zu sein (im ParlaMundi der Legion des Guten Willens). Lasst mich damit beginnen zu sagen, dass Wissenschaftler und Mystiker dasselbe Ziel haben, d.h., die Wirklichkeit zu begreifen. Der Unterschied liegt darin, dass die Mystiker dies seit Jahrtausenden anhand von Forschungen über das Innere der Menschen betreiben und es die Wissenschaftler sind, die in diesen letzten 400 Jahren mit viel Erfolg hinzugekommen sind und nur die physischen Gesichtpunkte betrachten. (...) Ihr sollt wissen, dass dieser Bereich, an dem wir heute interessiert sind, wenn wir uns hier wieder treffen, und das wird mit Sicherheit geschehen, welcher der Ökumenismus ist (...), der Wissenschaft und Geistigkeit näher bringt, in den nächsten Jahren stärker sein wird als heute*6.

Und von Patrick Drouot, französcher Physiker:

- Im ParlaMundi der Legion des Guten Willens können wir unsere Ideen frei diskutieren. Ich danke den Leuten hier für diese außerordentliche Verwirklichung in Brasilia (Brasilien). Es ist grundlegend, dass sich die Türen für das Wissen wie hier im ParlaMundi auftun. Wir müssen Akademiker und Leute aus verschiedenen Überlieferungen dazu ermutigen, sich hinzusetzen und die Themen dieses Ständigen Weltforums Geist und Wissenschaft zu diskutieren. Initiativen wie diese der Legion des Guten Willens sind für die nächsten Zeiten wichtig*7.

von Braun spricht

Und um dieses Kapitel abzuschließen, der lapidare Satz von Werner von Braun (1912-1977), Vorantreiber der nordamerikanischen Weltraumplanung:

„Wissenschaft und Religion sind nicht gegensätzlich, sondern Geschwister. Beide suchen nach der letzten Wahrheit“.

Letztendlich erhebt die von der Liebe erleuchtete Wissenschaft den Menschen zur Erlangung der Wahrheit.

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*1 Den Isisschleier zerreißen - Den Schleier der ägyptischen Göttin entfernen bedeutet die Enthüllung der Wahrheit.

*2 Anmerkung des Autors - Wer sind die Einfachen? Für mich bilden die Einfachen des Herzens - seien sie religiös, agnostisch, gottlos - die Genialität, von der Jesus so sehr wünscht, dass sie die Welt erleuchte. Und es ist dieses Talent, das Gott in seinen Geheimnissen offenbart.

*3 Die Prophezeiungen ohne Mysterium - Bestseller des Schriftstellers Paiva Netto, herausgegeben vom Verlag Elev ação, der zusammen mit den Büchern Wir alle sind Propheten und Apokalypse ohne Furcht die Sammlung Die Apokalypse Jesus für die Einfachen des Herzens bildet, von der bereits mehr als sechshunderttausend Exemplare verkauft wurden. Bestellungen per Telefon 0800 773 3221.

*4 Zeitschrift Wissenschaft und Glaube auf dem Pfad des Gleichgewichts - Außer dieser Arbeit hat Paiva Netto allen auch das Informationsblatt des Kongresses "Diskussion des Todes und des Lebens danach" zur Verfügung gestellt, das er für die Teilnehmer vorbereitet hat, die im Weltparlament der Ökumenischen Brüderlichkeit, des ParlaMundi der Legion des Guten Willens in Brasilia/DF (SGAAS 915, Parzellen 75/76, PLZ 70390-150, Telefon (61) 245 1070, vom 23. bis 25. Oktober 2003) versammelt waren. Die Veranstaltung war ein weiteres vorbereitendes Treffen für die zweite Vollversammlung des Ständigen Weltforums Geist und Wissenschaft, das im Oktober 2004 in den Hörsälen des ParlaMundi stattfinden soll.

*5 Weltnetz - Das Fernsehen der Erziehung mit Spiritualität! - von Paiva Netto ins Leben gerufen, steht bei -zig Kabelnetzbetreibern im ganzen Land, in frei zugänglichen Kanälen und im Internet (www.redemundial.com.br) zur Verfügung. Weitere Informationen per Telefon (11) 3358-6808.

*6 und *7 - Worte von Edgar Mitchell und von Patrick Drouot bei der ersten Vollversammlung des Ständigen Weltforums Geist und Wissenschaft im Oktober 2000 im ParlaMundi.

José de Paiva Netto ist Schriftsteller, Journalist, Rundfunksprecher, Komponist und Dichter. Er ist Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW) und aktives Mitglied der Brasilianischen Pressevereinigung (ABI), der Brasilianischen Vereinigung der Internationalen Presse (ABI-Inter). Er ist der Nationalen Föderation der Journalisten (Fenaj) angeschlossen, der International Federation of Journalists (IFJ), dem Verband für Berufsjournalisten im Bundesland Rio de Janeiro, dem Schriftstellerverband von Rio de Janeiro, dem Verband der Rundfunksprecher im Bundesland Rio de Janeiro, sowie der Brasilianischen Union der Komponisten (UBC). Gleichfalls ist er Mitglied der Akademie für Literatur Zentralbrasiliens. Er ist internationaler Referenzautor für die Verteidigung der Menschenrechte und für die Konzeptualisierung und Verteidigung der Sache der Bürgerschaft und Ökumenischer Spiritualität, die, nach seiner Auffassung, „die Grundlage der großzügigsten Werte darstellen, die aus der Seele erwachsen, der Wohnstatt der von Intuition erleuchteten Emotionen und Reflexionen, der Umgebung die all das umfasst, was den vulgären Bereich der Materie überschreitet und aus der sublimierten menschlichen Sensibilität entstammt, wie beispielsweise Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Ethik, Rechtschaffenheit, Großzügigkeit und die Brüderliche Liebe.“