Neujahr und die menschliche Aktion

Quelle: Tageszeitung „A Tribuna Regional“, aus Santo Ângelo/RS, vom 27. und 28. Dezember 2008. | Aktualisiert im Dezember 2016.

Mit der Nähe eines neuen Jahres wiederholt sich der gesunde Brauch sich gegenseitig Wünsche für bessere Zeiten zu übermitteln. In meinem Vortrag, den ich am 20. Dezember 2008 hielt und der vom Sender Guter Wille TV, vom Super Netzwerk des Guten Willens für Radio und im Internet (www.boavontade.com) übertragen wurde, habe ich versucht dieses Bedürfnis nach Erneuerung zu analysieren, indem ich meine Worte auf die Anfangsverse des Kapitels 21 der Apokalypse Jesu, nach Johannes und den folgenden im Kapitel 22 gründete.

Ziel meiner Botschaft war es zu zeigen, dass das Buch der Endzeitprophezeiungen nur die Konsequenzen des menschlichen Handelns aufzeigt. In unserem Innersten schreiben wir die Seiten unseres Schicksals selbst. Von daher also, je spiritualisierter ein Volk ist, je besser erzogen und gebildet, desto besser die Ausrichtung der Nationen. So wie ich es immerzu bekräftige: Ein Neues Jahr! Ein Gutes Jahr? Das hängt allein von uns selbst ab!

21:1 – „Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.“

Die Prophezeiung Jesu, des Ökumenischen Christus, des Göttlichen Staatsmannes, verkündet eine tiefgreifende Veränderung, die an unsere Türen klopft. Und wenn es „einen neuen Himmel und eine neue Erde „ gibt, dann erhält man einen Blick auf eine erneuerte Menschheit! Allerdings, bei dem, was die Liebe nicht verwirklichen kann, erscheint Meister Schmerz und präsentiert seine Lektion.

21:2 – Ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.“

Tela: Sátyro Marques (1935-2019)

Jerusalem, das stellt ein bedeutendes religiöses, politisches und soziales Symbol dar, insbesondere für Juden, Christen und den Islam, unterschiedlicher Ethnien. Alle sind Kinder desselben Vaters, denn auf diese Weise sollen wir sie sehen, damit wir gemeinsam bei der Vorsorge bei so vielen Themen mithelfen können, die auf diplomatische Weise beseitigt oder gelöst werden können, und dies sogar im Voraus.

Die Hoffnung stirbt nie

Achten Sie darauf, dass der Evangelist Johannes davon berichtet, dass Jerusalem vom Himmel herabgekommen ist. Warum diese und nicht eine andere Stadt? Gehen wir schrittweise vor: Er war Jude. Das Bild, das er sich von einer größeren Stadt machte, das war in seinem gläubigen Herz, Jerusalem. Aber er kannte auch Rom. Allerdings würde er wohl nicht sagen: „Es kommt das Neue Rom vom Himmel herab“. Rom war eine kultivierte Metropole, kosmopolitisch aber höchst kriegerisch. Karthago kann ein Lied davon singen. Jerusalem besaß auch einige dieser Charakteristiken, ihre Einwohner aber glaubten an einen einzigen Gott, so wie dies der Prophet und Evangelist auch tat.

Tela: Pedro de Orrente (1580-1645)

Jerusalem besitzt eine mystische Anziehungskraft. Sie bewegt unser aller Herzen. Sie ist aber die Jahrtausende hindurch Vorwand für traurige Geschehnisse gewesen. Trotzdem stirbt die Hoffnung nie, ein Gedanke, den ich vor vielen Jahrzehnten entwickelt habe, als ich im Fernsehen einen jungen Mann gesehen habe, der sich beklagte, dass er den Glauben an die Zukunft verloren hätte. Einige Leute, mit essigsauren Motiven, erwidern: „Ich glaube nicht an sowas wie Hoffnung“. Was also schlagen sie dann vor? Mutlosigkeit? Die Verachtung der Kreatur durch sich selbst und Ihresgleichen? Es muss Hoffnung geben! Und vor allen Dingen den Willen diese auch zu verwirklichen. Was bliebe ihnen dann andernfalls zu tun? Sich hinzulegen und zu sterben? Die Seele verlangt nach guter Anregung. (…) Wie kann man der Jugend nur sagen, sie soll keine Hoffnung hegen? Wenn der Idealismus nicht überlebt, was bleibt ihnen dann? Ein offenes Feld für das langsame Dahinwelken.

Wir alle merken, dass in einer globalisierten Welt das Übel, das dort (egal wo) geschieht, uns mit einschließen kann. Sehen Sie nur die Frage der Wirtschaft, die so wenige im Verdacht haben. Unbegreiflich, nicht wahr? (…) Außerdem wird etwas notwendig, was über den jetzigen Stand irdischen Wissens hinausgeht: Wir müssen uns mit der idealen Regierung verbinden, die im Himmel beginnt. Es handelt sich hierbei um ein Thema, dem sich die so vorsichtige Wissenschaft eines Tages ohne Vorurteile annehmen wird. Gottes Intuition und Intelligenz in uns. Oftmals erreicht sie schneller etwas, wozu die Vernunft viel länger braucht.

Mögen wir im neuen Jahr in der Höheren Spiritualität den Kompass für unsere Existenz finden. Und möge es auch Hoffnung geben, und Arbeit, so dass wir unserer Jugend die Möglichkeiten bieten können sich einer würdigeren Welt zu erfreuen, ohne aber jemals die Erfahreneren unter uns zu vergessen, deren Alter die Mehrheit von uns, aufgrund der medizinischen Fortschritte, wohl mit Sicherheit erreichen werden.

José de Paiva Netto ist Schriftsteller, Journalist, Rundfunksprecher, Komponist und Dichter. Er ist Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW) und aktives Mitglied der Brasilianischen Pressevereinigung (ABI), der Brasilianischen Vereinigung der Internationalen Presse (ABI-Inter). Er ist der Nationalen Föderation der Journalisten (Fenaj) angeschlossen, der International Federation of Journalists (IFJ), dem Verband für Berufsjournalisten im Bundesland Rio de Janeiro, dem Schriftstellerverband von Rio de Janeiro, dem Verband der Rundfunksprecher im Bundesland Rio de Janeiro, sowie der Brasilianischen Union der Komponisten (UBC). Gleichfalls ist er Mitglied der Akademie für Literatur Zentralbrasiliens. Er ist internationaler Referenzautor für die Verteidigung der Menschenrechte und für die Konzeptualisierung und Verteidigung der Sache der Bürgerschaft und Ökumenischer Spiritualität, die, nach seiner Auffassung, „die Grundlage der großzügigsten Werte darstellen, die aus der Seele erwachsen, der Wohnstatt der von Intuition erleuchteten Emotionen und Reflexionen, der Umgebung die all das umfasst, was den vulgären Bereich der Materie überschreitet und aus der sublimierten menschlichen Sensibilität entstammt, wie beispielsweise Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Ethik, Rechtschaffenheit, Großzügigkeit und die Brüderliche Liebe.“