Gott und die Globalisierung

Artikel, der in der brasilianischen Zeitung A Tribuna am 27. Juni 2014, Freitag, verröffentlicht wurde.

Am 21. Juni diesen Jahres, anlässlich meiner Ansprache an die Jugend des Guten Willens, welche die 39. Ausgabe eines internationalen Forums durchführten, das von ihnen auch organisiert wurde, äußerte ich mich hinsichtlich der Globalisierung der Brüderlichen Liebe, dem Thema des Tages.

Also, es ist das Ziel, über die Jahrtausende gesehen, zu globalisieren. Aber was? Ich sage immer, dass die Reform des Sozialen, von daher also des Menschen, durch den Geist geht. Das ist der Unterschied, den wir der Menschheit bieten. (…) Die Globalisierung dessen, was Jesus, der Himmlische Staatsmann will, dass dies globalisiert werde: der Gedanke an Gott, der die Liebe ist (I Johannes, 4:8), und der folglich Brüderlichkeit im höchsten Sinne bedeutet. Viele Menschen glauben immer noch, dass sie allein in ihrer Gruppe existent wäre, oder in ihrer Sippe. Und genau hier scheiden sich die Nationen, die Menschen bringen einander um und nicht einmal die Kinder werden davon verschont. (…)

Um die Dimension des wahren Geistes des Friedens verstehen zu können, bitte ich um Ihre Erlaubnis, Ihnen eine der besten Definitionen Gottes nahebringen zu dürfen, die aus der überwältigenden Feder des Euripides Barsanulfo (1880-1918) stammt. Dieser war ein geachteter brasilianischer Erzieher, Politiker, Journalist und Medium. Es handelt sich hierbei um wunderschöne Poesie in Form von Prosa:

„Das Universum ist ein höchst intelligentes Werk; ein Werk das die genialste menschliche Intelligenz übertrifft; und, da jede intelligente Wirkung eine intelligente Ursache bedingt, ist die Schlussfolgerung unerlässlich, dass die des Universums höher als alle Intelligenz ist; sie ist die Intelligenz der Intelligenzen; die Ursache aller Ursachen; das Gesetz aller Gesetze; der Anfang aller Anfänge; der Grund aller Gründe; das Gesetz der Gesetze, der Anfang allen Anfangs, die Einsicht aller Einsichten; die Konsequenz aller Konsequenzen; sie ist Gott! Gott! Ein tausendfach heiliger Name, den Newton niemals aussprach ohne sein Haupt zu entblößen!"

„Oh Gott, der Du dich in der Natur offenbarst, Deine Tochter ist unsere Mutter, ich erkenne Dich, oh Herr, in der Poesie der Schöpfung; im Kindlein, das lacht; im alten Mann, der stolpert; im Bettler, der fleht; in der Hand, die zur Hilfe gereicht; in der geliebten Mutter, die wacht; im liebenden Vater, der unterrichtet; im selbstlosen Apostel, der die Massen evangelisiert."

„Oh Gott! Ich erkenne Dich, oh Herr, in der Liebe des Ehemanns; in der Zuneigung des Sohnes, in der Liebe der Schwester; in der Gerechtigkeit des Gerechten; in der Barmherzigkeit des Duldsamen; im Glauben des Frommen; in der Hoffnung der Völker; in der Engelsgüte der Guten; in der Ehrhaftigkeit der Ehrbaren."

„Oh Gott! Ich erkenne Dich, oh Herr! in der Erregtheit des Sehers; in der Gewandtheit des Redners; in der Inspiration des Künstlers; in der Heiligkeit des Meisters; in der Weisheit des Philosophen und in den ewigen Feuern des Genies!"

„Oh Gott! Ich erkenne Dich, oh Herr! in der Blüte der Gärten, in den Wiesen der Täler; in den Schattierungen der Felder; in der Brise der Auen; im Duft der Weiden; im Murmeln der Quellen; im Flüstern der Zweige; in der Musik der Wälder; in der Friedfertigkeit der Seen; in der Hochmut der Berge; in der Weite der Ozeane und in der Majestät des Firmaments!"

„Oh Gott! Ich erkenne Dich, oh Herr! im wunderbaren Gegenlicht, im vielfarbigen Regenbogen; in den Polarlichtern; im Silberschein des Mondes; im Schein der Sonne; im Schein der Sterne; im Glanze der Konstellationen!"

„Oh Gott! Ich erkenne Dich, oh Herr! in der Entstehung der Sternennebel; im Ursprung der Welten; in der Entstehung der Sonnen; in der Wiege der Menschheit; im Wunder, in der Pracht und Erhabenheit des Unendlichen!"

„Oh Gott! Ich erkenne Dich, oh Herr, zusammen mit Jesus, wenn Er betet: ‚Vaterunser, der Du bist im Himmel…‘ oder mit den Engeln, wenn sie singen: ‚Ehre sei Gott in den Höhen
und Friede auf Erden unter den Menschen [und Frauen],
an denen Gott Wohlgefallen hat.‘"

Und so ist es für uns leichter die wahrhaftig solidarische Liebe zu verstehen, die dringend universale Anwendung finden muss: die Nahrung gibt, die erzieht, die Sicherheit gibt, Gesundheit bietet und die vor allen Dingen die Völker in ihrer Gesamtheit spiritualisiert.

José de Paiva Netto ist Schriftsteller, Journalist, Rundfunksprecher, Komponist und Dichter. Er ist Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW) und aktives Mitglied der Brasilianischen Pressevereinigung (ABI), der Brasilianischen Vereinigung der Internationalen Presse (ABI-Inter). Er ist der Nationalen Föderation der Journalisten (Fenaj) angeschlossen, der International Federation of Journalists (IFJ), dem Verband für Berufsjournalisten im Bundesland Rio de Janeiro, dem Schriftstellerverband von Rio de Janeiro, dem Verband der Rundfunksprecher im Bundesland Rio de Janeiro, sowie der Brasilianischen Union der Komponisten (UBC). Gleichfalls ist er Mitglied der Akademie für Literatur Zentralbrasiliens. Er ist internationaler Referenzautor für die Verteidigung der Menschenrechte und für die Konzeptualisierung und Verteidigung der Sache der Bürgerschaft und Ökumenischer Spiritualität, die, nach seiner Auffassung, „die Grundlage der großzügigsten Werte darstellen, die aus der Seele erwachsen, der Wohnstatt der von Intuition erleuchteten Emotionen und Reflexionen, der Umgebung die all das umfasst, was den vulgären Bereich der Materie überschreitet und aus der sublimierten menschlichen Sensibilität entstammt, wie beispielsweise Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Ethik, Rechtschaffenheit, Großzügigkeit und die Brüderliche Liebe.“